Manchmal sind es die alltäglichen Dinge, die am meisten nerven. Neulich hatte ich endlich einmal die Kamera dabei, als ich an meinem Leipziger “Lieblings”schaufenster vorbei ging. Schauwerbegestalter_innen haben nicht immer die einfachste Aufgabe, aber wirklich auch nicht immer die besten Ideen:
So vieles ist daran verstörend:
Die (beabsichtigte oder unbeabsichtigte) Assoziation von Küchen mit Frauen und die Reduktion von Frauen auf ihre Körper. Sex sells – auch Einbauküchen?
Nackte weibliche Körper als Einrichtungsgegenstand. Wahrscheinlich sollte ich mich freuen, dass dieser einen Kopf und ein Gesicht hat, anders als diese “Möbel” (via feministing, hier und hier – hier noch ein Beispiel für Frauenkörper als Möbel). Aber daran hindern mich der Kontext – und: die Pose der Holzfrau.
Die Tatsache, dass das vermutlich als originelle Verbindung von Slogan und Schaufenstergestaltung durchgeht (die anderen Schaufenster sind eher “konservativ” gestaltet).
Aber vor allem: das Alltägliche daran, das zynisch macht. Es bedeutet Aufwand, dies zu benörgeln und würde mehr Aufwand bedeuten, zu erklären, was benörgelnswert daran ist. Es ist einfacher, müde zu lächeln, als sich der Einordnung als humorlose Feministin auszusetzen. Doch mal ehrlich, Verfechter_innen des patriarchalen Humors: mehr war nicht drin?